Bergfahrt des BRD Oberes – Drautal

Vom 05. Juli bis 11. Juli 2008 in die Monte Rosa Gruppe, Liskamm.

Aufbruch am Samstag, 05. Juli um 07:00 über Bruneck, Mailand und den Simplonpass nach Zermatt. Am Abend beziehen wir unser Hotel "Bergfreund" in Herbriggen bei der Rosi. Der Wetterbericht verheißt in den kommenden Tagen nichts Gutes.

Am Sonntag beim Frühstück sehen wir schon, dass heute an eine Toure nicht zu denken ist. Wir entschließen uns, im Laufe des Vormittages einen Ausflug nach Saas – Fee zu machen. Mit der Umlaufbahn und dem Metro Alpin fahren wir zum höchsten Drehrestaurant der Alpen in 3400 m Höhe. Außer Nebel und jeder Menge Liftstützen sehen wir wenig. Am Abend geht es zurüück ins Hotel.

Montag Früh nach dem Frühstück mit dem Hoteltaxi nach Zermatt, denn wir wollen unsere 4000'er Tour trotz zweifelhaften Wetters endlich beginnen. Nach der Auffahrt auf das kleine Matterhorn ist unser Optimismus gleich wieder erloschen. Nebel, mit Sicht gleich Null und ein Sturm bis 80 km/h auf 3900 m Höhe machen ein Weitergehen unmöglich. Wir verbringen ein paar Stunden in einer provisorischen Schihütte. Nach einigen Bieren und etwas Höhenluft geht es wieder in unser Hotel zurück.

Am Dienstag dann endlich Schönwetter und nun geht es wirklich los. Nach der Auffahrt mit der ersten Gondel auf das kleine Matterhorn sehen wir zum erstenmal das herrliche Gletscherpanorama mit Breithorn, Polux und Castor. Diese drei Gipfel und dann noch zum Riff. Sella zum Übernachten, das ist unser Tagespensum.

Das Breithorn mit 4165 m ist unser erster 4000'er. Nach dem Abstieg auf den Breithornpass geht es gleich weiter zum nächsten Gipfel, den Pollux mit 4092 m. Der Aufstieg beginnt mit einer steilen Firnrinne, geht dann über mit Fixseilen (Ketten) versicherten Felsplatten zum Gipfel. Nach einer kurzen stürmischen Gipfelrast entlang der Aufstiegsroute zurück auf den Gletscherboden und weiter Richtung Castor. Die Überschreitung des steilen Firngipfels -mit 4226 m der höchste Gipfel des heutigen Tages- zehrt schon an unseren Kräften. Über das Felikjoch geht es dann zum Riff. Sella auf 3600 m wo wir eine kurze Sturmnacht im Lager verbringen.

Am Mittwoch um 6 Uhr früh pfeift uns bei schönem Wetter ein Sturm um die Ohren. Wir entschließen uns trotz bedrohlicher Böen und Windfahnen einmal die 400 Höhenmeter zum Einstieg des Liskamm in Angriff zu nehmen. Am Felikjoch kommen uns schon die ersten Seilschaften auf den Rückweg entgegen. Die Überquerung des Liskamm ist, das müssen auch wir einsehen, bei diesem Wind und Schneeverhältnissen nicht möglich. Auch wir müssen umkehren und den Weg unterhalb der Schneedomspitze zur Gnifettihütte einschlagen. Bevor wir zur Gnifettihütte absteigen nehmen wir noch den Gipfel der 4215m hohen Vincentpyramide mit.

Am Nachmittag auf der Terrasse vor der Hütte legen wir den weiteren Routenplan fest. Aufgrund der Schneeverhältnisse und der Wettervorhersagen entschließen wir uns, am Donnerstag die sogenante Spagettiroute zu machen und dann ins Tal abzusteigen. Am Donnerstag ist um 04:15 Tagwache. Nach einem mäßigen Frühstück geht es gleich los. Von der Gnifettihütte auf 3647m gehen wir über den Gletscher zum Gipfel des Schwarzhorns auf 4322m. Danach Abstieg auf den Gletscherboden und weiter auf die Spitze der Ludwigshöhe mit 4341m. In dieser Tonart geht es weiter. Abstieg auf 4200 und wieder Aufstieg auf die Parrotspitze mit 4432m, Überqueren des schmalen Firngrates und danach wieder Abstieg. Das nächste Ziel ist die Zumsteinspitze mit 4563m, der höchste Punkt der Tour. Der Aufstieg zur Dufourspitze ist aufgrund der momentanen Schnee und Eisverhältnisse von dieser Seite nicht möglich. Nach einer kurzen Gipfelrast und einigen Fotos geht es wieder ca. 120 Höhenmeter bergab, bevor wir zum fünften und letzten Gipfel, die Signalkuppe, mit der Cap. Margaritha dem höchsten Haus Europas auf 4554m aufbrechen. Nach einem kurzen aber, steilen Anstieg erreichen wir die Hütte.

In der Hütte machen wir Rast und trinken unser verdientes Gipfelbier. Um 11:30 beginnen wir den Talabstieg. Über den Grenzgletscher geht es 1800 hm hinab zur Monte – Rosa Hütte. Im unteren Gletscherbereich sind sehr viele Spalten zu überwinden und zu umgehen. Teilweise nur noch mit Sprüngen wie die Gletscherflöhe über die Reste von Schneebrücken. Von der Monte – Rosa Hütte dann noch 200 hm abwärts, bevor wir wieder 350 hm zur Station "Roter Boden" der Gornergradbahn aufsteigen. Nach vielen Auf und Ab und einen langen Tag sitzen wir in der Gornergradbahn und fahren entspannt nach Zermatt.

Nach einer Generalreinigung, gutem Essen und einigen Gläsern Wein ab ins Bett. Am Abreisetag, Freitag ist die Wetterverschlechterung auch schon wieder da. Also war die Entscheidung nach Hause zu fahren doch richtig.

Trotz der Wetterbedingungen war es ein schöner und interessanter Aufenthalt im Bereich der Westalpen 4000'er mit Lust auf mehr.